SARDIGNA – CHIUSO – #1

05. – 26. Januar 2020

Von schroffen roten Felsen, verlassenen bunten Dörfern, einsamen Leuchttürmen und großen Weiten – Ein Besuch auf Sardinien im Winter…

Die erste wirklich größere und längere Reise mit dem neu ausgebauten Bus, dem “Häusle” führte uns erst quer durch die Toskana und weiter auf die Mittelmeer-Insel Sardinien. Hier soll es um Sardinien gehen.

DREI WOCHEN – EINE INSEL – EINMAL AUßENRUM

Die Route… Ungeplant und komplett spontan

Los ging es am Abend des 5. Januar, als wir in Olbia von der Fähre rollten. In der abendlichen Dunkelheit ohne Ortskenntnisse und besondere Vorbereitung für die erste Nacht in den Hafen von Palau verschlug.

Gefrühstückt auf der Kaimauer und für den Tag und die nächste Nacht in den Golfa della Saline.

Von dort aus weiter wieder über Palau und das Fortezza um die Ecke weiter bis zur Halbinsel des Capo Testa.

Eine Bucht neben dem Valle della Luna

Die vielen leer stehenden Siedlungen ließen auf die Menschenmengen des Sommertourismuses schließen, im Januar jedoch überhaupt nichts los. So gut wie alles steht leer. Nur vereinzelt Menschen. Unsere erste Bekanntschaft mit der ausgestorbenen Anmutung Sardiniens im Winter. Das Motto was wir dazu mit der Zeit für uns hatten – CHIUSO – aber dazu später mehr…

Da es uns dort unfassbar gefiel, blieben wir vier sogar Nächte und erkundeten Stück für Stück, die Halbinsel, den Leuchtturm, die wunderbar zu bekletternden Felsen, Buchten und das Valle della Luna mit seinen kleinen Aussteiger-Siedlungen – das “Tal der Hippies”. Wie der Zufall es wollte, waren wir zur Zeit des Vollmondes dort und so wanderten neben uns ein gutes Dutzend “Hippies” in das Tal hinein.

Weiter ging es die Nordküste gen Westen entlang.

Ein Stopp bei dem, mit dem Namen “Portobello di Gallura” auf der Karte, viel versprechenden Ort, der sich als gated community herausstellte. Wir somit weiter fuhren gen Castelsardo.

Castelsardo

Ein Versuch bei dem auf der Website zu der Jahreszeit angekündigt offenen Campingplatz einzuchecken. Nicht geglückt. Keiner da. Uns ging aber langsam der Strom aus ohne Nachladen. Das Trennrelais war kaputt, Laden mit der Lichtmaschine also nicht drin.

Egal, das mit den Campingplatz gaben wir auf und fanden einen schönen Parkplatz direkt am Meer in Balai, einem Vorort von Porto Torres. Schön war er zumindestens bis 2 Uhr morgens, als uns die Party von der Bar gegenüber weckte und auf einmal auch ein Straßenverkaufs-Wagen hinter uns stand und Pizza verkaufte. Reger Betrieb. Wir also weiter nach Porto Torres rein, nur um dort dann morgens von den LKWs geweckt wurden. War nicht so unsere Nacht 😀

Porto Torres verlassen und in die Saline bei Stintino getingelt an der nordwestlichen Spitze Sardiniens. Es empfing uns ein weiter Strand mit größeren aber ganz glatten weißen Kieselsteinen. Verlassene Surfschule und Bar, wunderbar ruhig.

Strand der Saline von Stintino

In den folgenden zwei Tagen das Dorf Stintino, das Capo Falcone und das Stintino Country Paradise erkundet.

Capo Falcone

Stintino wird noch von einheimischen Fischern teilweise bewohnt. Es gab einen offenen Gemüsehändler, Restaurant und sogar einen Laden für alles mögliche – von Tech bis Sonnencreme. Das komplette Gegenteil auf der anderen Seite “Stintino Country Paradise”: Ein riesen Dorf, kein einziges Haus bewohnt, kein Laden offen, kein Mensch in Sicht. Lediglich ein paar Landschaftsgärtner, die die Anwesen pflegten. Ein komplett nur für den Tourismus errichtetes Dorf. Im Sommer scheins rege belebt, im Winter gänzlich ausgestorben. An der Küste ein Bild, dem wir noch öfter begegnen werden. Daher “CHIUSO”.

Die Stille getankt, die weite Leere genossen, zog es uns dann doch wieder in Richtung belebterer Gegend. Und so kamen wir in die mit 43 Tausend Einwohnern 5ft-größte Stadt Sardiniens. Schlagartig komplett anderes Bild. Belebte Straßen, große Markthallen mit Gewusel, Kunstwerke, nächtliche Beleuchtung und offene Restaurants und Imbissbuden.

Alghero als Basispunkt, um von dort aus durch Fertilia ans Capo Caccia (wo das Titelbild her kommt), den Punta del Giglio und in den Parco Porto Conte zu fahren und eine Runde Wäsche zu waschen.

Capo Caccia

Der letzte Stopp, von dem ich in diesem ersten Teil berichte, ist die bunte Stadt Bosa, weiter die Westküste hinunter. Bosa hat eine wunderschön unter einer Burg stehende Altstadt mit ganz vielen bunten Häusern. Die meisten einheimischen leben aber eher unten am Fuß im neuen Teil der Stadt.

Bosa

Das war der erste Teil von unserer Sardinien-Reise.

Komplett rote Felsen, unser Besuch in der Hauptstadt und legale Cannabisautomaten – all das in Teil 2

Vielen Dank fürs Lesen!

Man liest sich beim nächsten Teil