Besuch bei meiner Gastfamilie in Finnland

Zu Anlass des 50ten Geburtstags meines Gastvaters wurde ich eingeladen, zu den Feierlichkeiten vorbei zu kommen. Da sich für nur ein Wochenende der Flug nicht wirklich rentieren würde, hab ich also zwölf Tage eingeplant (16.-28. November). Zeit genug zum chillen in meiner dortigen “Heimatstadt” und aber auch ein paar Tage in Helsinki.

Es war aber nicht mein erster Besuch bei meiner Gastfamilie seitdem ich das Jahr bei denen war, sondern ich war im Juni 2017 für die Abifeierlichkeiten meiner damaligen Stufe schonmal vorbeigekommen, hab davon aber hier nicht berichtet.

Jedenfalls kam ich am Abend vor der Feier um kurz vor elf abends am Bahnhof in Joensuu an, wo mich meine große Gastschwester von meiner um 6 Uhr in der Früh angefangenen Reiserei erlöste 😀 Zu meiner Gastfamilie gefahren, durfte ich dort im Studio schlafen, da die Betten im Haus voll mit anderen Verwandten waren.

(Die Qualität der Bilder wird weiter unten besser – I swear :D)

Eigentlich schlaf ich da voll gern – so unter den Gitarren, abgeschottet vom Trubel im Haupthaus…

Nun ja, am nächsten Tag kam dann die Feier: Von zwei Uhr nachmittags bis drei Uhr morgens mit ganz viel cooler Live-Musik, lustigen Spielchen und gutem Essen (leider hab ich das meiste nicht so wirklich verstanden, weil mein Finnisch leider sehr darunter gelitten hat, fast zwei Jahre überhaupt nicht im Gebrauch gewesen zu sein… Also saß ich viel einfach rum und hab einfach immer mitgelacht und so obwohl ich kein Plan hatte worüber eigentlich :D)

Ja, das ist mein Gastdad an der Gitarre 😉 Ihr könnt ihn gerne auf Spotify auschecken, entweder seine alte Band: “The Zil” oder seine momentane “Pökö-Pekka ja Namu-Liisa”.

Ich jedenfalls als Nicht-Alkohol-Trinker wurde damit beauftragt, ein wenig Chauffeur für die Party-Gäste zu spielen, also bin ich eigentlich durchgehend von halb zwölf bis drei Uhr morgens mit dem Auto meiner Gasttante über finnische Straßen geheizt und hab Leute kutschiert 😀

Die nächsten paar Tage war ich dann viel in der Umgebung spazieren und dabei die Ruhe der finnischen Wälder genossen, wo man niemandem begegnet wenn man nicht will. Ich war einfach an verschiedensten Orten, wo ich damals viel Zeit verbracht hab.

 

Wie man auf dem dritten Bild sehen kann, war ich auch wieder an der Panzerabwehrlinie, die im Winterkrieg zwischen Finnland und Russland ca. zwei Kilometer von dem Haus meiner Gastfamilie errichtet wurde. Das ist eine kilometerlanges System aus Gräben und vier-reihig 1,5m tief versenkten Steinblöcken, um den Panzern Russlands etwas Widerstand zu leisten. Immer wieder ein stranges Gefühl wenn man da ist.

Am Donnerstag hab ich mir dann coolerweise das eine Auto meiner Gastfamilie ausleihen dürfen, um in den Koli Nationalpark zu fahren. Das besondere dort ist, dass es einen für finnische Verhältnisse recht hohen Hügel/Berg gibt, von dem aus man dann super weit schauen kann, weil alles außenrum flach ist 😀 Ich war da schonmal mit meiner Gastfamilie im Sommer und wollte das auch mal zur fast winterlichen Jahreszeit sehen (winterlich waren bisher zwar die Temperaturen, die eigentlich durchgehend im negativen Bereich waren, leider war es aber die Woche davor so warm, dass kein Schnee lag. Deswegen schaut es auf manchen Bildern fast schon warm aus… :D)

 

Es war besonders schön dort, als dann gegen zwei die Sonne langsam wieder unterging und alles in goldenes Licht tauchte. Die goldene Stunde dehnt sich da eher zu fast zwei Stunden aus…

Eventuell wusste ein bestimmter Jemand nicht, dass man bei manchen Autos das Licht beim parken manuell ausmachen muss und eventuell war dann nachdem dieser bestimmte Jemand nach drei Stunden wiederkam etwas überrascht, dass das Auto nicht mehr anspringt. Ganz eventuell hatte das Licht die Batterie leer gesaugt. Also so ganz eventuell ;D

Jedenfalls half mir die Dame aus dem Besucherzentrum ganz nett weiter, dass es in dem Hotel nebenan Batteriestarthilfen gab, die man sich kostenlos ausleihen konnte – Danke nochmals 😀

Ich kam dann zwar etwas zu spät, um meinen Gastvater von der Arbeit abzuholen, aber alles noch mal gut gegangen. An dem Abend bin ich dann noch mit meinen Gasteltern ins Kino gegangen – “Bohemian Rhapsody” – definitiv ein sehenswerter Film wenn man sich für Musik und v.a. Queen interessiert!

Es folgte ein weiterer Tag in Joensuu mit einer finnischen Freundin (die einzige von meinen engeren finnischen Freunden, die sich momentan in Joensuu, oder sogar Finnland, aufhält :D) An dem Tag hats auch endlich mal geschneit – Yaaaaaas – ich mein, ist noch weit weg von geschlossener Schneedecke, aber fast…

 

von so

zu so

Heute – Samstag – war ich in der Schule meines Gastvaters bei so ner Art Weinachtsmarkt von den Schülern, wo ich mir eine Tüte selbstgemachter Karjalan Piiraka gekauft hab (ne Spezialität von hier)

Ich hab leider kein Bild davon, wie die ausschauen und wollte eigentlich zu nem älteren Beitrag verlinken, hab aber festgestellt, dass ich noch nie Bilder von denen gepostet hab, also müsst ihr wohl oder übel googeln…

Heute nachmittag hat dann mein Gastdad die gude Holzsauna draußen angeheizt (die ist richtig mit Feuer unter den Steinen und so) und die hab ich dann in aller Ruhe alleine genossen (Da ich als erstes gegangen war, war die Sauna noch nicht ganz so heiß, also nur verhältnismäßig milde 85°C). Danach war er noch ne Runde und dann gabs fancy zu essen 😀

Morgen gehts ab mit dem Zug nach Helsinki, wo ich dann noch bis Mittwoch sein werde, es wird also noch eine Fortsetzung geben 😉

Lena Wagner – 24. November 2018